Mission
Unsere Ernährungssysteme und die Landwirtschaft stehen an einem Wendepunkt. Die Zeit ist reif für eine gemeinsame Kurskorrektur. Zwar hat das Streben nach maximalen Erträgen durch intensive Bodenbearbeitung sowie der Einsatz von synthetischen Düngern und Pestiziden vielen Menschen Lebensmittelsicherheit beschert, doch die Schattenseiten – Bodenerosion, Humusschwund und eine bedrohte Artenvielfalt – können nicht länger ignoriert werden. Durch die Stärkung und Vernetzung zivilgesellschaftlicher Initiativen schaffen wir die Basis für eine Landwirtschaft und Ernährungsweise, die Mensch und Planet gleichermaßen zugutekommt. Denn nur gemeinsam können wir den Boden für eine nachhaltige Zukunft bereiten.
Wir glauben:
Durch kollektives Handeln schaffen wir ein Ernährungssystem in Deutschland, das die Gesundheit fördert, die Umwelt schützt und allen Menschen faire Chancen und Zugang bietet.
Unsere Ziele:
Gesundheit durch Ernährung
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist ein Schlüsselfaktor für die individuelle und gesellschaftliche Gesundheit in Deutschland. Sie fördert nicht nur die Lebensqualität und -erwartung der Menschen, sondern trägt auch maßgeblich zur Reduzierung von Krankheitsfällen und den damit verbundenen Kosten bei.
- Planetary Health Diet etablieren
- Ernährungsbildung verbessern
- Transparenz durch Kennzeichnung stärken
Umweltfreundliche Ernährungs- und Produktionssysteme
Die Art und Weise, wie wir Landwirtschaft betreiben, ist entscheidend für die langfristige Sicherung unserer Lebensgrundlagen und erfordert ein ausgewogenes Zusammenspiel zwischen Produktivität und ökologischer Verantwortung. Mit einem hohen Flächenanteil (knapp die Hälfte der Landesfläche) ist die Landwirtschaft ein zentraler Hebel zum Gewährleistung der Ökosystemdienstleistungen, wie der Klima- und Hochwasserregulierung.
- Klimaneutrale Wertschöpfungsketten aufbauen
- Regenerative Anbauformen verbreiten
- Biodiversität schützen und verbessern
Sozialverträgliche Ernährungssysteme
Unsere Ernährungssysteme sind nur dann krisenfest, wenn sie gerecht und sozialverträglich gestaltet sind. Gesunde und umweltfreundliche Lebensmittel müssen daher flächendeckend verfügbar, leistbar und für alle zugänglich sein. Unser aktuelles Ernährungssystem birgt versteckte Folgekosten, die, einmal eingepreist, seine soziale Tragfähigkeit stark belasten würden.
- Frische, unverarbeitete Lebensmittel sind für alle Einkommensklassen leistbar
- Verbesserung der Ernährungssituation in sozialen Einrichtungen
- Sicherstellung flächendeckender Zugänglichkeit zu gesunden und nahrhaften Lebensmitteln, um Ernährungswüsten zu eliminieren
Faire und chancengleiche Produktion
Faire und chancengleiche Produktion ist das Fundament eines gerechten Ernährungssystems. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Einkommenssituation ist entscheidend für rund 5,5 Millionen Menschen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in Deutschland vom Feld bis zu Teller.
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Einkommenssituation
- Reduktion von Ungleichheiten im System
- Förderung von Transparenz und Verantwortlichkeit in der gesamten Produktionskette zur Gewährleistung fairer Handelspraktiken
Food Planet Health – Healthy Diets From Sustainable Food Systems
Die Studie der EAT-Lancet-Kommission untersucht, wie gesunde Ernährung und nachhaltige Lebensmittelproduktion kombiniert werden können, um sowohl die globale Gesundheit als auch den Umweltschutz zu fördern.
The Economics of the Food System Transformation
The Food System Economics Commission
Der Bericht der Food System Economics Commission analysiert die ökonomischen Aspekte der globalen Transformation von Lebensmittelsystemen. Er bietet eine fundierte Bewertung, wie eine nachhaltige, inklusive und gesundheitsfördernde Nahrungsmittelproduktion realisiert werden kann, und zeigt die wirtschaftlichen Vorteile einer solchen Umstellung auf – sowohl für die Umwelt als auch für die Gesellschaft.
Bausteine für die Transformation zu einem nachhaltigen Ernährungssystem
Umwelt Bundesamt
Die Studie „Bausteine für die Transformation zu einem nachhaltigen Ernährungssystem“ des Umweltbundesamtes stellt Strategien und Maßnahmen vor, um das Ernährungssystem in Deutschland sozial-ökologisch zu transformieren. Sie fokussiert auf pflanzenbasierte Ernährung, ökologische Landwirtschaft und regionale Wertschöpfungsketten und bietet praxisnahe Empfehlungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Wie wir unsere Ernährung sichern und gleichzeitig die Natur und das Klima schützen können
NABU-basierend auf CAPRI-Modellierungsstudie
Die Studie des NABU untersucht, wie durch eine pflanzenbetonte Ernährung und reduzierten Fleischkonsum eine nachhaltige Landwirtschaft möglich wird, die sowohl Natur- und Klimaschutz fördert als auch die Ernährungssicherheit in Deutschland gewährleistet. Sie basiert auf der Analyse von Landnutzungsmodellen und zeigt konkrete Maßnahmen zur ökologischen Transformation des Ernährungssystems auf.
Zukunft Landwirtschaft. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Zukunftskommission Landwirtschaft
Leseempfehlung
Ecological Economist, Regenerative Futurist, Farmer & Solarpunk
Ein Mosaik der Zukunftsbilder
Wir brauchen mehr wünschenswerte Zukünfte für eine gelungene Transformation! Durch das Aufzeigen von möglichen Zukunftsbildern kann die Debatten um die Agrar- und
Ernährungswende zukunftsorientiert und weniger ideologisiert ausgerichtet werden.
Daher erschaffen wir Stück für Stück weitere visuelle Ausdrücke von Zukunftsvisionen unserer Farm-Food-Climate Community. Angefangen auf dem Festival 2023 und mithilfe der KI entsteht so ein vielfältiges Spektrum an wünschenswerten Zukünften der Ernährung und Landwirtschaft.
Die vielfältigen Visionen jedes:r einzelnen können ein neues Werkzeug für fruchtbaren Austausch sein.



Regenerative Solarpunk-Zukunft
Marc Buckley
Ecological Economist, Regenerative Futurist, Farmer & Solarpunk
Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil
"Ich stelle mir eine Welt vor, in der sämtliche Energie endlos erneuerbar und regenerativ ist, Menschen nur nachhaltige Materialien verwenden, Abfall in Ressourcen umgewandelt wird, während der Planet von Biodiversität, menschlicher Vielfalt und gemeinsamem Wohlstand geprägt ist. In einer regenerativen Solarpunk-Zukunft müssen alle Aspekte unserer Welt das unveräußerliche Recht aller Menschen auf die Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse sicherstellen. Das beste ökologische Wirtschaftsmodell, das wir bisher haben, um eine solche Welt zu schaffen, sind die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen und das „Earth For All“-Modell des Club of Rome."
Dr. Jenny Lay-Kumar
Geschäftsführerin Regionalwert Research gGmbH




Agroforst für alle
„Nussgehölze wie zum Beispiel Esskastanien, Hasel- und Walnüsse liefern Grundnahrungsmittel – wir können also von Baumfrüchten satt werden. Gehölze fördern den Bodenaufbau und erhöhen die Biodiversität. Eine landwirtschaftliche Zukunft kann ohne Bodenverluste (Pflügen) und somit ohne Verlust unserer Lebensgrundlage auskommen und auf essbaren Baumlandschaften, Streuobstwiesen und Waldgärten basieren.“
Franziska Wolpert
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Göttingen
Laub als nachhaltiges Tierfutter
„Das Laub von Bäumen ist reich an Mineralstoffen – davon könnten Wiederkäuer profitieren. Der Umwelt kommt die Nutzung von Futterlaub mehrfach zugute. Im Vergleich zur aktuellen Fütterungspraxis ließen sich mit Laub als Futterergänzung für kleine Wiederkäuer wie Schafe oder Ziegen klimaschädliche Emissionen einsparen. Durch das Pflanzen von Bäumen auf tierhaltenden Betrieben wird CO2 aus der Atmosphäre fixiert. Wird neben dem Laub das Holz genutzt, lässt sich der aus der Atmosphäre gewonnene Kohlenstoff langfristig speichern.“
Hanna Busse
Projektmanagerin Agroforst und Holzanbau bei Lignovis GmbH




Landwirtschaft meets Unternehmenswelt
„Mit Microfarming lassen sich brachliegende Flächen auf dem Firmengelände oder begrünte Dachgärten für kleine Gemüsefarmen nutzen, die hochprofessionell arbeiten. In Zukunft könnte ein weltumspannendes lernendes Netzwerk existieren, dass diese Microfarmen für Unternehmen miteinander verbindet, die dieselbe mit digitalen Tools unterstützte Anbaumethodik nutzen. Jede Farm soll sich zu einem wichtigen Faktor entwickeln, der die Organisation nachhaltig verändert. Sie wird ein Ort der Begegnung sein, um mit der Natur in Bezug zu kommen.“
Stefan Faatz-Ferstl
Co-Founder bei Soilful
Klimapositive Landwirtschaft
„Mit Pflanzenkohle ist es möglich, CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen und gleichzeitig die Qualität der Böden zu verbessern. Abgestorbene Bäume etwa lassen sich in speziellen Anlagen unter großer Hitze und ohne Sauerstoffzufuhr verkohlen. Der Kohlenstoff ist dauerhaft gebunden und kann landwirtschaftlich genutzte Flächen zum Beispiel resistenter machen gegen Dürre.“
Daniel Ziegler
Co-Founder bei der Kohlekumpels GmbH




Ein autonomer Marktstand
"Was wäre, wenn wir die großstädtische Bequemlichkeit mit einer hohen Produkttransparenz kombinieren könnten? Ich stelle mir vor, wie ein autonomer Marktstand zu mir kommt. Ich kann die Paprika anfassen und mich gleichzeitig über Anbauweise und Öko-Einflüsse informieren. Vielleicht halte ich einen Plausch mit dem Landwirt – oder dessen Avatar – und kann sogar noch den Nährwert der Paprika überprüfen. So entsteht ein neuer Bezug zu unseren Nahrungsmitteln, direkt vor meiner Haustür."
Philipp Burckhardt
Mission Lead bei Farm-Food-Climate




Deine Vision für unsere gemeinsame Galerie
Was ist Deine Vision für eine zukunftsfähige Ernährung und Landwirtschaft? Bald werden wir hier berichten, wie Du Dich mit Deiner Vision an unserer gemeinsamen Galerie beteiligen kannst. Gerade arbeiten wir noch hinter den Kulissen an den richtigen Formaten.