Farm-Food-Climate Challenge

Impact Report

An welchen Kernelementen des Landwirtschafts- und Ernährungssektors kann ein Großteil der Emissionen adressiert werden? Setzen die Farm-Food-Climate Initiativen an diesen Stellen an? Welchen messbaren und spürbaren Impact leisten sie dort bereits?

Der Farm-Food-Climate Impact Report nimmt den Beitrag und weitere Potentiale von Farm-Food-Climate unter die Lupe, informiert über die Herausforderungen und zeigt detailliert, welchen Beitrag die Akteur:innen schon heute zur Transformation leisten – und welche Potentiale darüber hinaus noch genutzt werden können. Wie können wir die Transformation hin zu einer lebenswerten Zukunft positiv beeinflussen? Und welche Maßnahmen sind hierfür die geeignetsten? Sei gespannt und erfahre mehr.

Was wir brauchen

Über Impact-Hebel können wir die Transformation beeinflussen. Das gilt insbesondere für Treibhausgasemissionen.

Regenerative Landwirtschaft
Kohlenstoff in den Boden statt aus dem Boden!

IMPACT HEBEL

Wie lassen sich Lebensmittel klimaschonend produzieren?

In den letzten Jahren ist das Interesse an regenerativer Landwirtschaft stark gewachsen. Eine klare Begriffsdefinition gibt es noch nicht. 

Im Folgenden werden alle Anbaupraktiken einbezogen, die primär die Bodenqualität verbessern und mehr Kohlenstoff sequestrieren, als sie freisetzen. Hierzu gehören z. B. Agroforst-Systeme oder Carbon-Farming-Methoden. 

An vielen Stellen bedeutet regenerative Landwirtschaft, traditionelle Landwirtschaft modern umzusetzen.

Mythos

Regenerative Anbausysteme liefern weniger Ertrag und sind zu komplex.

Problem

Durch intensives Pflügen entziehen landwirtschaftliche Praktiken den Böden viel Kohlenstoff. 

Verbunden mit einem zu geringen Humusaufbau kann die Balance nicht wieder hergestellt werden kann. So können herkömmliche Anbausysteme verglichen mit regenerativen Anbausystemen durchschnittlich bis zu 50 % weniger Kohlenstoff speichern (Quelle).

Das Resultat ist ein geringes Bodenleben mit negativen Folgen für Sequestierungspotential, was das CO2-Speicherungspotenzial und die Biodiversität verringert. 

Beispiel: Soulfood ForestFarms

Zur Website von Soulfood ForestFarms

„Agroforst aus der Box“ zeigt, dass ein lukrativer und schneller Wechsel zu regenerativen Anbaumethoden möglich ist. 

Die Box bietet ein „All-inklusive-Paket“ für einen Hektar Agroforst mit 1.000 bis 3.000 Bäumen von Anbau bis Pflege und zusätzlichen Services. Ein Hektar kann dabei bis zu 15t CO2-eq überirdisch sequestrieren (Quelle).

Im Zuge der Farm-Food-Climate Challenge ist dabei auch eine Kooperation mit der Initiative TRIEBWERK entstanden, die bei der Umsetzung deutscher Anbaurichtlinien hilft. Erträge gibt es ab dem ersten Jahr und können über Zeit sogar noch wachsen. 

Damit liegt das Wachstum nur geringfügig unter dem Niveau von konventionell angebauten Pflanzen. Die Erträge sind jedoch deutlich hochwertiger und können bis zu 100 Arten umfassen.

Chancen

Bei richtiger Planung lassen sich nicht nur gleiche Erträge mit weniger Düngemittel erzielen, auch die Biodiversität wird gestärkt. 

Zudem können Wertsteigerungen von angrenzenden Flächen oder Freizeitmöglichkeiten geschaffen werden, wie ein Prestigeprojekt aus Mailand zeigt (Quelle).

Das ist nur ein weiterer Beleg für das große Potential von gesunden Lebensmitteln und ökonomischer Wertschöpfung.

Tierische Produkte Alles zum Emissions-Einfluss von Tierprodukten.

Wie stehen wir zu tierischen Produkten in Bezug auf Emissionen?

Tierische Produkte sind der größte Klimahebel in der Landwirtschaft. Aktuell schätzt Greenpeaceden Anteil der für Viehfutter genutzten landwirtschaftlichen Flächen in der EU auf 71 % (Quelle). 

Parallel sind diese Flächen für knapp über 5 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich – sämtliche mit Viehwirtschaft verbundenen Emissionen belaufen sich sogar auf knapp 14 % (Quelle). 

Mythos

Wir müssen einfach etwas weniger Fleisch essen und auf Bio wechseln, dann passt das schon.

Problem

Tierische Produkte haben einen vielfach höheren ökologischen Fußabdruck als pflanzliche. 

So kann beispielsweise bei der Produktion von 100 g Protein in Rindfleisch 25-mal mehr CO2-eq freigesetzt werden als bei Tofu (Quelle). 

Sofern sich die Weltbevölkerung nicht in anderen Bereichen massiv einschränkt, ist die Reduktion tierischer Produkte ein essenzieller Hebel, um die Erderwärmung zu bremsen.

Beispiel: Madebymade

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Die Organisation produziert Insektenprotein für Tierfutter, das zum Beispiel Inhaltsstoffe wie Soja und Fischmehl ersetzen kann. Die steigende Nachfrage nach diesen Produkten hat zur Regenwaldabholzung und Überfischung geführt.

Mit 40 % Proteinanteil haben Insekten einen deutlich höheren Wirkungsgrad als herkömmliche Proteinquellen (zum Vergleich: bei Rindfleisch sind es 26 %, Quelle). Die Insektenprotein-Produktion benötigt außerdem weniger Raum und Wasser. 

Darüber hinaus können Insekten zur Gänze verarbeitet werden, während bei herkömmlichen Nutztieren ein bedeutender Teil nicht verwertet werden kann.

Chancen

Pflanzliche Fleischersatzprodukte wie von Beyond Meat oder Rebel Meat können einen großen Beitrag für eine bessere Klimabilanz leisten. Auch künstlich gezüchtetes Fleisch und landlose Produktionsmethoden wie Aquaponik haben Potential. 

Um alternative Tierprodukte zu fördern, ist es wichtig, neben landwirtschaftlichen Anreizen auch Aufklärung bei der Kundschaft zu betreiben und bürokratische Hürden auszuräumen. 

Beispielsweise könnten Anlagen für landlose Proteinerzeugung nicht wie bisher als Industrie kategorisiert werden, sondern als Landwirtschaftsbetriebe mit entsprechenden Förderungen.

Regionalität Wie Transportwege die Emission beeinflussen.

Welche Konsequenzen hat die Reise der Lebensmittel vom Feld bis zum Teller?

Tatsächlich ist der Transport von Lebensmitteln nur für knapp 5 % der global mit Landwirtschaft verbundenen Treibhausgasemissionen verantwortlich (Quelle). 

Kurze Lieferketten sind vielleicht nicht der größte Hebel für die Emissionsverminderung, schaffen aber eine neue Verbindung zwischen Produktion und Konsum. Oft entsteht dadurch eine neue Wertschätzung für Lebensmittel.

Mythos

Man kann in unserer städtischen Region einfach nicht viel anbauen.

Problem

Lieferketten im Lebensmittelbereich sind aktuell durch die globale Vernetzung oftmals intransparent und auf Kosten der Umwelt auf Profit ausgerichtet.

Längere Transportwege aufgrund komparativer Kostenvorteile sowie innerstädtisch beschränkten Freiflächen, verursachen Emissionen und begünstigen Lebensmittelabfall sowie Verpackungsmüll.

Beispiel: Urbanhive

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Das Berliner Start-up bringt frisches Gemüse in Substratbeeten in Privathaushalte und langfristig auch in die Supermärkte.

Das Unternehmen bietet erdlose, vertikale Anbausysteme inklusive Substrat und Beleuchtung an, für die der Kunde nur noch das Saatgut einbringen muss und anschließend keinen weiteren Aufwand hat. 

Mit dieser Indoor-Farm können über 50 Sorten Gemüse und Kräuter auf geringem Platz in den eigenen vier Wänden angebaut werden.

Chancen

Vielversprechend sind Pilotprojekte diverser Supermarktketten (u. a. Edeka und Rewe). Hier werden Gemüse und Kräuter direkt in den Filialen angebaut. 

Sogenanntes Urban Farming hilft, Emissionen zu verringern und den Wasserverbrauch um mehr als 90 % gegenüber dem konventionellen Anbau zu senken. Auch die Pflanzzeit lässt sich um 20 % bis 30 % verkürzen.

Durch den Anbau zu Hause, in Supermärkten oder in Kindergärten, Schulen und Büros wird die Verbindung der Menschen zu ihren Lebensmitteln gestärkt – und bewusster Konsum gefördert.

Lebensmittelüberschuss Jede Menge Ideen für die richtige Menge.

Wie können wir die Mengen der Nahrungsmittelproduktion effizient planen?

Ein Drittel aller Lebensmittel geht im Laufe der Wertschöpfungskette verloren (Quelle). Allein in Deutschland entstehen ca. 12 Mio. t Lebensmittelabfälle pro Jahr (Quelle). 

Überschüssige Lebensmittel umzuverteilen kann ein erster Schritt sein. Langfristig sollten durch akkurate Bedarfsplanung und effiziente Lieferketten Lebensmittelverluste fast vollständig eliminiert werden.

Mythos

Der Luxus von vollen Supermarktregalen mit reifem Obst hat eben seinen Preis.

Problem

Lebensmittelüberschuss und damit einhergehend Lebensmittelabfall ist ein globales Problem und trägt aktuell zu knapp 4 % der jährlichen globalen Treibhausgasemissionen bei (Quelle).

Lebensmittel werden entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Ernte bis zum fertigen Produkt aussortiert. 

Neben der offensichtlichen moralischen Komponente, Lebensmittel zu vernichten, gilt es hier dementsprechend den klimapolitischen Hebel zu adressieren.

Beispiel: SPRK

Zur Website von SPRK

Durch KI-basierte Software werden Muster erkannt und so die zeitnahe Umverteilung oder Weiterverarbeitung der Produkte durch die gesamte Wertschöpfungskette ermöglicht.

SPRK stellt selbst Produkte aus geretteten Zutaten her, wie beispielsweise Soßen aus nicht mehr verkaufbaren Tomaten. Zusätzlich wurde im Mai ein Deli in Berlin eröffnet, das wechselnde Gerichte anbietet, je nach Verfügbarkeit von Zutaten.

Über die letzten 1,5 Jahre konnten so über 130 t Lebensmittel vor der Vernichtung bewahrt werden, was in etwa 325 t CO2-eq entspricht (Quelle).

Chancen

Neben diversen Start-ups und Scale-ups haben auch große, etablierte Unternehmen das Problem erkannt und engagieren sich (Quelle). 

Zunehmende Transparenz entlang der Wertschöpfungskette soll langfristig dazu führen, dass die Nachfrage akkurater abgeschätzt werden kann und etwaiger Überschuss zeitnah umverteilt wird. 

Um diesen Wandel voranzutreiben, braucht es strikte Regulierungen wie sie beispielsweise in Frankreich eingeführt wurden. Seit 2016 sind große Supermärkte in Frankreich verpflichtet, ihre überschüssigen Lebensmittel zu spenden und müssen entsprechende Mechanismen zur Umverteilung etablieren (Quelle).

Renaturierung Zurück zur Natur, wörtlich genommen.

Gibt es die Möglichkeit, Flächen zu renaturieren, um mehr Kohlenstoff zu speichern?

Angenommen, unsere Landwirtschaft kann eine ausgewogene sowie resiliente Versorgung sicherstellen und die größten Wirkungsgrade der anderen Hebel wurden bereits umgesetzt, schlummert immer noch ein großes Potential in unseren Agrarflächen.

Mythos

Naturschutzgesetze kümmern sich doch schon genug um das Thema.

Problem

Den ökonomischen Flächenwert zu berechnen ist relativ leicht: Bei einem jährlichen Ertrag von durchschnittlich ~80 t A-Weizen pro Hektar bei einem Erzeugerpreis von ~150 €/t, ergibt sich zum Beispiel ein Flächenwert von rund 1.200 € pro Hektar (Quelle). 

Doch was ökonomisch willkommen ist, ist nicht immer ökologisch sinnvoll. Beide Welten sinnvoll zu vereinen, das ist eine Herausforderung. Doch es ist möglich.

Beispiel: Heckenretter

Zur Website von Heckenretter

Projekte wie das der Heckenretter zeigen, dass sich moderne Landwirtschaft und Naturschutz nicht ausschließen. 

Indem Heckenretter Konzepte zur Nutzung für Erntehecken entwickeln, geben sie ökonomische Anreize, Wildhecken zu schonen und zu pflegen. So machen sie aus Früchten der Wildhecken wie Hagebutten mit Kooperationspartnern Eis und Sirup.

Mit ihrer Initiative haben sie bereits ~200 t CO2-eq durch ~2 km Wildhecke und ~3.000 Sträucher sequestriert.

Chancen

In Deutschland binden Wälder und Moore ungefähr jeweils ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffs. Wälder machen dabei allerdings 30 % der Fläche aus, Moore hingegen nur 4 % (Quelle). 

Wiedervernässung kann daher vor allem in einigen Gebieten Norddeutschlands einen großen ökologischen Wert für Klima und Biodiversität haben. 

Paludikulturen, die eine extensive Landwirtschaft von Mooren ermöglichen, liefern hierbei noch eine zusätzliche Möglichkeit, auch den ökonomischen Wert entsprechender Flächen zu erhöhen.

Wie wir den Wandel beschleunigen.

Was braucht es, damit die Impact Hebel richtig Wirkung entfalten? Dazu werden Katalysatoren benötigt – definiert als Impact Enabler. Die fünf identifizierten Impact Enabler zeigen indirekten Einfluss und beflügeln einen oder mehrere Impact Hebel

Bildung
Wissen kann den Wandel mächtig beschleunigen.

Wie kann ein effektiver Wissensaustausch stattfinden?

Heute gibt es, angetrieben vom Klimawandel und geänderten Konsumpräferenzen, eine Vielzahl an nachhaltigen Agrarinnovationen. Diese sind allerdings in ihrer Verbreitung und Anwendung oft limitiert.

Hauptgrund hierfür ist einerseits zu geringer Wissenstransfer und andererseits die Herausforderung, Innovationen im laufenden Betrieb einzuführen.

Beispiel: TRIEBWERK

Zur Website von TRIEBWERK

Das Start-up TRIEBWERK bietet Landwirt:innen Hilfe bei regenerativen Landnutzungskonzepten mit Fokus auf ganzheitlich angepasste Agroforstsysteme. 

TRIEBWERK begleitet die Finanzierung für das jeweilige Projekt und hilft, Stiftungen, Unternehmen, sowie Privatpersonen einzubinden.

Beispiel: Climate Farmers

Zur Website von Climate Farmers

Climate Farmers fördert den Wissenstransfer zwischen den Landwirtinnen und Landwirten, um regenerative Landwirtschaft zu unterstützen. 

Auf der Webseite wird allen eine Plattform zur Präsentation der eigenen Flächen und Projekte geboten sowie die Vernetzung mit Gleichgesinnten ermöglicht. In der Climate Farmers Academy erhält man Zugang zu Fachwissen und zu aktuellen Entwicklungen im Bereich regenerativer Landwirtschaft.

Chancen

Gezielter und leicht zugänglicher Wissenstransfer fördert die Adaption und Innovation regenerativer Methoden in der Landwirtschaft. 

Eine gute Verbindung zur Kundschaft verändert langfristig die Nachfrage und Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Produkte (die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft ist 30 % höher für Bio-Produkte, Quelle).

Somit wird der Margendruck spürbar reduziert und ein Anreiz für nachhaltigen Anbau geschaffen.

Narrativ
Wie wir Verbündete gewinnen können.

Wie kann das Narrativ der Landwirtschaft als Emissionsverursacher verändert werden?

Hoher Preis- und Existenzdruck durch die immer weiter optimierte Landwirtschaft lasten schwer auf den Landwirten und Landwirtinnen, oft verbunden mit dem Gefühl geringer Wertschätzung.

Der 365-Tage-Betrieb und Routineabläufe zur Qualitätssicherung lassen kaum Spielraum für Innovation.

Beispiel: Gut&Bösel

Gut&Bösel wollen das Narrativ der deutschen Landwirtschaft umschreiben. Ziel ist es, Zugang zu regionalen Landwirt:innen zu finden, um innovative, regenerative und spannende Anbausysteme auszutesten.

Die Bandbreite geht dabei von einfachem Apfelsaft bis hin zu Bruderhähnen auf syntropischen Agroforstflächen. Die stetig steigende Medienpräsenz und Vernetzung von Gründer Benedikt Bösel gibt einen ersten Eindruck auf den Impact, welcher sich hier entwickelt hat.

Beispiel: Ackerdemia

Zur Website vom Ackerdemia

Die Initiative Ackerdemia setzt bei sozialem Zugang und Konsumentenbildung noch einen Schritt früher an. Über die letzten 7 Jahre hat das Sozialunternehmen an 480 Schulen und 173 Kitas Landwirtschaft für fast 50.000 Schüler:innen und 17.000 Kita-Kinder greifbar gemacht. 

Mit eigenen Ackerbauprojekten pflanzen die Kinder und Jugendlichen verschiedenste Gemüsesorten an und entwickeln dabei ein Verständnis für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit.

Chancen

Der Impact von einem positiven Narrativ und sozialem Zugang zum Thema Landwirtschaft und Ernährung ist besonders schwer zu quantifizieren, dafür aber umso häufiger spürbar.

Das Momentum einer narrativ untermauerten Bewegung ist jedenfalls enorm.

Digitalisierung
Auf digitalem Weg real etwas erreichen.

Welche technischen Lösungen können die Hebel noch effizienter gestalten?

Daten und Digitalisierung haben vor der Landwirtschaft nicht Halt gemacht und für massive Innovationen gesorgt. Beispielsweise im Precision Farming, bei der Ressourceneffizienz oder der Früherkennung von Schädlingen. 

Dennoch bleiben viele Datensätze in Bezug auf Nachhaltigkeit ungenutzt oder sind in ihrer Verfügbarkeit eingeschränkt und kostspielig.

Beispiel: CQuest

Zur Website von Cquest

Das Start-up CQuest hat sich auf die nicht-invasive Ermittlung des Bodenkohlenstoffgehalts mittels Satellitendaten spezialisiert.

Das Unternehmen hat einen Algorithmus entwickelt, der basierend auf Satellitenbildern den Kohlenstoffgehalt im Boden ermittelt. Diese Werte werden anschließend in Zertifikaten von Klimaschutzprojekten als Validierung verwendet.

Bisher würde dies über eine invasive Messung erfolgen, welche allerdings mit 25 % der Zertifikatskosten preislich deutlich über den aktuell 2 % von CQuest liegt.

Beispiel: Hofly

Zur Website von Hofly

Globale Großkonzerne verfügen im Lebensmittelbereich über eine enorme Marktmacht (Top Five Retailer in Deutschland mit > 75 % Marktanteil), was zu Margendruck führt.

Nachhaltige Landwirtschaft zieht hier entsprechend oftmals den Kürzeren. Plattformen wie Hofly verschaffen hier Abhilfe durch Direktvermarktung mit entsprechend höheren Margen.

Durch die Umgehung von Zwischenhändler:innen, werden nachhaltige Anbaupraktiken direkt durch höhere Preise honoriert. 

Chancen

Langfristige Potentiale können durch Machine Learning oder KI-Ansätze über die nächsten Jahre große Veränderungen mit sich bringen, ähnlich wie in der Großindustrie.

Entscheidend bleibt, dass entsprechende Daten und Möglichkeiten zur Digitalisierung nicht nur für kommerzielle, sondern auch regenerative Landwirtschaftsmodelle genutzt werden können.

Transparenz
Zertifikation als vertrauensbildende Maßnahme.

Wie kann Nachhaltigkeit vertrauenswürdig und verständlich zertifiziert werden?

Lieferketten im Lebensmittelbereich werden zunehmend intransparent, während der Markt gleichzeitig vermehrt nachhaltige Produkte fordert. 

Die aktuell existierenden Gütesiegel wie „Bio“ und „MSC“ können nur bedingt den geänderten Prioritäten folgen und verlieren wie im Fall von letzterem durch Investigativ-Reportagen stark an Glaubwürdigkeit (Seaspiracy von Netflix, 2021, Quelle).

Beispiel: Du bist hier der Chef!

Zur Website von Du bist hier der Chef!

„Du bist hier der Chef!“ ist ein von Verbraucherkreisen bestimmtes, unabhängiges Label. Nicht nur das Sortiment selbst, sondern auch die Produktkriterien werden demokratisch von den Mitgliedern bestimmt.

So wird sichergestellt, dass alle genau wissen, was im Produkt ist, woher es kommt und wer es hergestellt hat. Ähnliche Bewegungen für mehr Transparenz gibt es in dieser Form auch bereits in Frankreich, Spanien oder Belgien (Quelle).

Beispiel: OURZ

Zur Website von OURZ

OURZ möchte für eine technische Lösung sorgen, um mehr Transparenz zu schaffen. Das Unternehmen stellt eine Blockchain-basierte Plattform bereit, mit der Produzenten und Produzentinnen ihre Waren einfach und chargengenau tracken können. 

Durch einen QR-Code auf dem Produkt lässt sich die gesamte Lieferkette nachverfolgen. Nachhaltige Produkte werden durch die Transparenz deutlich attraktiver, was im Gegenzug die Zahlungsbereitschaft steigert und Anreize zur Veränderung setzt.

Im Rahmen der Farm-Food-Climate Challenge ist OURZ bereits eine Kooperation mit HyCoffee eingegangen, um die Lieferkette von Wildkaffee zu zertifizieren.

Chancen

Transparenz schafft vertrauen, hilft bei der Kaufentscheidung und unterstützt die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit.

Ein prominentes Beispiel für den gestiegenen Bedarf an Transparenz ist das WWF Soja-Dashboard, das Nachhaltigkeit sichtbar und die Produkte so vergleichbar macht (Quelle). Damit können auch bis dato nur schwer messbare Faktoren wie soziale Gerechtigkeit und Tierwohl aufgezeigt werden.

Regulierung
Weil der Fortschritt Regeln braucht.

Welche staatlichen Eingriffe sind angemessen, um nachhaltiges Verhalten zu fördern?

Um zielgerichtete Empfehlungen abgeben zu können, bedarf es eines engen Austauschs mit allen Beteiligten. Ein allgemeines Verständnis über die alltäglichen Hindernisse, die den potenziellen Impact hemmen, ist notwendig. Doch schon jetzt können einige zentrale Hindernisse klar benannt werden.

Wo staatliche Regulierung und Förderung benötigt werden:

Regenerative Landwirtschaft

Die Landwirtschaft profitiert oft nicht von Flächenprämien, da Gemeinwohlprämien nur lokal umgesetzt werden.

Tierische Produkte

Alternative Proteinproduktion von Insekten und Tofu werden oftmals als Industrieanlagen und nicht als Landwirtschaft eingestuft.

Regionalität

Substratbasierte Lebensmittel dürfen bislang nicht als „Bio“ zertifiziert werden.

Lebensmittelüberschuss

Aktuelle Lösungen (Umverteilung oder Weiterverarbeitung) bekämpfen nur Symptome und nicht das Grundproblem der Überproduktion.

Renaturierung

Wildhecken stehen aktuell unter Naturschutz, was eine kommerzielle Nutzung erschwert.

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Farm-Food-Climate Impact Report

Begleitforschung Zeppelin Universität

Policy Recommendation Report von Zeppelin & Vodafone

Report der German Agrifood Society

Investing in a Green Future – Agrar- und Foodtech Start-ups haben ein gemeinsames Ziel, eine nachhaltige Zukunft ohne Treibhausgasemissionen. Ihre Anzahl wächst in den vergangenen Jahren rasant. Für einen großen Durchbruch fehlen der Branche in den kommenden Jahren 1 Mrd. Euro. Es entsteht eine neue Klasse von spezialisierten Agrifoodtech Investoren.

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Der Impact Report und die Begleitforschung sind entstanden in Kooperation mit BCG, der Zeppelin Universität, dem Vodafone Institute, der Elobau Stiftung und ProjectTogether als initiierende Organisation der Farm-Food-Climate Challenge.

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